Bei der Bad Endorfer SPD beherrschten die anstehende Landtags- und Bezirkstagswahlen am 8. Oktober die politische Arbeit der letzten Wochen. Bereits im August luden die SPD Ortsvereine im Stimmbezirk Rosenheim Ost, darunter auch der OV Bad Endorf, ins Hotel Bayerischer Hof zu einer Vorstellungsversammlung ihrer Kandidaten.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde das nicht ganz unkomplizierte Wahlprozedere bei dieser Wahl erläutert. Bekanntlich werden ja am 8. Oktober sowohl der Landtag als auch der Bezirkstag gewählt. Bad Endorf sowie die umliegenden Gemeinden gehören zum Wahlkreis Rosenheim-Ost. Die beiden Direktkandidaten der SPD sind hierbei Thomas Frank für den Landtag und Jonah Werner für den Bezirkstag. Diese sind mit der Erststimme zu wählen. Mit der Zweitstimme kann dann die Parteienliste oder einzelne Kandidaten aus anderen oberbayerischen Stimmbezirken (aber nicht aus dem Heimatbezirk) gewählt werden. Aus diesem Grund waren an diesem Abend auch die beiden anderen Kandidaten aus dem Stimmbezirk Rosenheim-West anwesend. Heinz Oesterle aus Feldkirchen-Westerham ist dort der Landtagskandidat. In unserem Stimmkreis auf dem Zweitstimmenzettel auf Platz 35 der Oberbayernliste der SPD zu finden. Die Bad Aiblinger Rechtsanwältin Petra Keitz-Dimpfelmeier kandidiert im Westen für den Bezirkstag und ist ebenfalls über die Zweitstimme wählbar.
Der Bad Endorfer SPD Vorsitzende Uwe Görlitz moderierte die Veranstaltung und stellte die Kandidaten jeweils in einer kurzen Einführung vor. Danach übernahmen die Kandidaten selbst das Wort. Der Landtagskandidat Thomas Frank erläuterte seine politische Motivation und die Themenschwerpunkte seiner Kandidatur. Für den 45-jährigen Rosenheimer steht hier vor allem der Gesundheits- und Sozialbereich im Mittelpunkt. Als Sozialarbeiter kennt er die Probleme in diesem Bereich nur zu gut und er setzt sich bereits jetzt in unterschiedlichen Fachgremien für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ein um den gravierenden Fachkräftemangel zu bekämpfen. Der zweite wichtige Punkt ist das Thema Wohnen – Wohnen muss bezahlbar, vor allem aber verfügbar und möglich sein. Die Preise für Mieten aber auch für den Erwerb von Eigenheim liegt in Bayern weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Gerade für junge Menschen, aber auch Familien und Senioren entwickelt sich daraus eine immer drastische Problemlage. In den Ballungszentren, aber auch bei uns, ist es schon heute kaum mehr möglich bezahlbaren Wohnraum zu finden. Als Folge öffnet sich auch die soziale Schere immer weiter. Ein weiter so ist nicht mehr möglich. Es ist Zeit mit geeigneten Maßnahmen diesen Trend zu stoppen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dazu gehört neben verstärktem Neubau, auch die offensive Bekämpfung von Leerstand.
Für den Bezirkstag kandidiert der 24-jährige Student Jonah Werner. Der Rosenheimer war zwei Jahre als Profisportler am Olympiastützpunkt in Ruhpolding und konnte als Skiläufer unter anderem den Bayerischen Juniorenmeistertitel und mehrere Starts im Europacup feiern, ehe er sich dem Studium der Rechtswissenschaften widmete. Der Sport prägt jedoch nach wie vor sein Leben und auch sein politisches Engagement. Im Sport profitiert nicht nur die Gesundheit und Fitness, sondern es entstehen auch soziale Kontakte und es ist einer der schnellsten und einfachsten Wege der gesellschaftlichen Integration. Dies gilt es auch politisch zu fördern. Durch sein Engagement in der ukrainischen Flüchtlingshilfe konnte er kennenlernen, wie wichtig ein offener und aktiver Umgang miteinander ist.
In der anschließenden Diskussion stellten sich die Kandidierenden den Fragen der Besucherinnen und Besucher und äußerten sich zu verschiedensten Themen von Brenner Nordzulauf bis zur Kulturpolitik.
Am Freitag den 15. September organisierte der Ortsverein Bad Endorf einen Wahlkampf Infostand am Bauernmarkt im Ortszentrum. Die Kandidierenden verteilten, unterstützt vom SPD Ortsverein, Infomaterial und tauschten sich mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus. Bei diesem Besuch vereinbarte der Landtagskandidat Thomas Frank einen Besuch im Katharinenheim Bad Endorf. Das Katharinenheim ist einer der größten sozialen Einrichtungen und auch Arbeitgeber in Bad Endorf und deshalb ist für den Sozialpolitiker Frank der Austausch mit BewohnerInnen und Angestellten von großer Bedeutung. Der Besuch findet am 28.September statt (nach Redaktionsschluss). Die Kandidierenden und die Mitglieder der Bad Endorfer SPD zogen eine positive Bilanz nach diesem Vormittag und fühlten sich in ihrer Hoffnung bestärkt, dass Umfragen keine Wahlergebnisse sind, und dass es sich lohnt bis zum Wahltag um jede Stimme zu werben.