Am Mittwoch, den 24. Juli 2013 besuchte Christian Ude, der Spitzenkandidat der BayernSPD für das Amt des Ministerpräsidenten, die Marktgemeinde Bad Endorf, um über die Energiewende auf lokaler Ebene zu diskutieren. In der gut besuchten Seifhalle berichtete er in einem 30-minütigen Referat über die Energiepolitik der Stadt München. Er erläuterte wie sich die Stadtwerke von einem „müden“ Kommunalunternehmen zu einem agilen Konzern entwickelten, welcher nun jährlich 100 Mio. Euro an die Stadtkasse abführt. Das nächste große Ziel hat man bereits vor Augen: München will die erste Ökostrom-Stadt der Welt werden! Hierzu wurde die „Ausbauoffensive Erneuerbare Energien“ gestartet. Bis 2025 will man mit Stadtwerken und Beteiligungsgesellschaften genug Ökostrom produzieren um den eigenen Energiebedarf zu decken. München ist damit Vorreiter und Vorbild für viele Kommunen.
Im Anschluss an seine Ausführungen stellte sich Christian Ude den Fragen der interessierten Zuhörer. Nach der Veranstaltung folgte eine Ortsbesichtigung des Langbürgner Sees zusammen mit der Bürgerinitiative Chiemgauer Seenplatte gegen Gasbohrung.
Naturschutz vor Wirtschaftsinteressen
Christian Ude erläuterte in sehr ehrlicher Art und Weise, dass er kein Gegner konventioneller Gasförderung im generellen ist. Unkonventionelle Methoden, wie das sog. Fracking mit Chemikalien, lehnt er aber kategorisch ab, da die Folgen und Risiken für Menschen und Umwelt weitestgehend unerforscht sind. Die Erschließung von konventionellen Erdgasspeichern wird jedoch vor allem im Zusammenhang mit neuartigen Speichermethoden wie Power-to-Gas eine wichtige Rolle im Rahmen der Energiewende spielen. Eine vollständige Verneinung der Erschließung von Erdgasspeichern in ganz Bayern wäre deshalb populistisch und womöglich eine Bremsung der Energiewende, da man eine Speichermethode erneuerbarer Energien mit großen Erfolgsaussichten prinzipiell verhindern würde.
Christian Ude unterstützt jedoch die Bürgerinitiative in ihrem Anliegen voll und ganz, denn Natur- und Landschaftsschutzgebiete müssen bei Erdgasbohrungen ein Tabu sein und ein Tabu bleiben. Der Staat hat hier eine besondere Schutzpflicht, die gegenüber den wirtschaftlichen Interessen immer überwiegen muss. Eine Schrägbohrung, wie diese von der RAG geplant war, um geltende Schutzrechte zu umgehen, ist deshalb völlig inakzeptabel. Aus seiner Sicht ist eine Reformierung des veralteten Bergrechts deshalb zwingend notwendig.