Treffen der BI „Gegen Gasbohren am Langbürgner See“ mit Maria Noichl (MdL)
Am Donnerstag, den 23.02.2012 traf sich der Sprecher der Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren am Langbürgner See“ Gerhard Kolbeck mit der Landtagsabgeordneten der SPD Maria Noichl und dem Stellvertretenden Vorsitzenden des SPD Ortsvereins Bad Endorf und Juso-Kreisvorsitzenden Walter Kindermann jun. . Eingehend wurde in einem zweistündigen Gespräch die aktuelle Situation und der untragbare Bohrplatz diskutiert und Maria Noichl gab Auskunft zum Stand der eingereichten Petition. Diese wird, nach Informationsstand der BI, voraussichtlich am 08.03.2012 im Bayerischen Landtag behandelt.
Die Landtagsabgeordnete Maria Noichl, der SPD Ortsverein Bad Endorf und der Juso-Kreisverband Rosenheim-Land stellen sich ganz klar auf die Seite der Bürgerinitiative und werden diese weiterhin von politischer Seite aus unterstützen.
Der durch die österreichische Rohöl Aufsuchungs AG (RAG) vorgeschlagene Bohrplatz ist völlig inakzeptabel. Dieser befindet sich direkt angrenzend am Naturschutzgebiet der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte. Ziel der Bohrung ist es, durch eine Schrägbohrung, Erdgasansammlungen aus den Gesteinsschichten direkt unter dem Naturschutzgebiet zu erschließen.
Die geplante Gasbohrung und vor allem die im Anschluss daran zu erwartende Gasförderung, führen zu einem nicht ausschließbaren Restrisiko für das empfindliche Naturschutzgebiet. Ebenfalls von diesem Restrisiko betroffen, ist die Trinkwasserversorgung der umliegenden Gemeinden, da sie alle aus diesem Gebiet ihr Trinkwasser beziehen.
Außerdem muss auf den wirtschaftlichen Schaden für die Region hingewiesen werden, da durch den Bohrplatz das Erholungsgebiet der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte stark an touristischer Attraktivität und an Lebensqualität für die Einheimischen verliert.
Die SPD vertritt die Meinung, dass die Energieversorgung durch Erdgas nur eine Brückenfunktion im Rahmen der Energiewende einnehmen darf, um vor allem die Atomkraft, aber auch die mehr CO2-Emissionen verursachenden Energieträger Kohle und Öl schneller abzulösen. Ziel muss aber ein schneller, gänzlicher Umstieg auf regenerative Energien sein. Eine Gasförderung darf nur geschehen, wenn diese wirklich verträglich mit der örtlichen Umweltsituation ist und eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wurde.
Eine „verträgliche“ Umweltsituation ist aber in der Nähe eines sensiblen Naturschutz- und Trinkwassereinzugsgebietes definitiv nicht gegeben.
Ein weiterer großer Kritikpunkt ist das völlig veraltete Bergrecht. Es kann nicht sein, dass die Bürger und sogar die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden aus der Zeitung von einer geplanten Bohrung erfahren. „Wir brauchen hier dringend mehr Mitbestimmungs- und Informationsrechte für die Bürger und örtlichen Institutionen“, so Noichl, „die Energiewende muss, um erfolgreich zu sein, auch zu einer Dezentralisierung und Kommunalisierung der Energieversorgung führen. Die Energieautarkie der Regionen, basierend auf regenerativen Energien, muss das große Ziel sein.“